Actio = Reactio

Isaac Newton 1726

Physikalische Grundlagen

Jede Kraft erzeugt nach dem 3. Newtonschen Gesetz auch eine Gegenkraft in umgekehrter Richtung. Ein unverzichtbarer physikalischer Effekt für die Raketentechnologie. Bei Lautsprechern ist diese Gegenkraft jedoch ein Problem und unerwünscht, da die Reaktionskraft vom Gehäuse und der angekoppelten Umgebung abgeleitet werden muss. Dabei werden Schwingungen des Gehäuses angeregt, die dem Originalsignal des Tonerzeugers beigemischt werden. Hörbar werden sie als störende und verzerrende Anteile im Nutzsignal.

Werden die erzeugten Bewegungsimpulse betrachtet, so heben sie sich gegenseitig auf. Daher der Name Impuls-Kompensation.

Anwendung

Die Impulskompensation wird bei Tieftonlautsprechern, mit einem Frequenzbereich unter 150 Hz, erfolgreich angewendet. Zwei mechanisch direkt verbundene Basslautsprecher werden an den gegenüberliegenden Seiten des Lautsprechergehäuses angebracht. Sie strahlen dadurch in der gleichen Ebene ab, und es treten keine unerwünschten Laufzeiteffekte auf. Da diese spiegelbildlich angeordneten Lautsprecher in entgegengesetzter Richtung schwingen, wirken die Reaktionskräfte entgegengesetzt und kompensieren sich.

Ohne diese Reaktionskräfte werden wesentlich weniger unerwünschte Schwingungszustände bzw. Resonanzen am Gehäuse angeregt, so dass die störenden Schallanteile im Nutzsignal abnehmen. Als Folge steht das Gehäuse um eine Größenordnung (Faktor 10 und größer) ruhiger im Raum. Nicht zu vergessen ist das schnellere Einschwingverhalten bei Änderungen der Signalstärke im Tieftonbereich. Die Dynamik der Wiedergabe steigt.
  • Keine unerwünschten Laufzeiteffekte
  • Wesentlich weniger Resonanzen
  • Abnahme störender Schallanteile
  • Schnelleres Einschwingverhalten